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Förderung für
den Waldbesitz

 

13.07.2020

Waldränder gestalten und pflegen

Strukturreiche und gepflegte Waldränder weisen eine Vielzahl an positiven Effekten für Wald, Umwelt und auch den Waldbesitzenden auf. Zum einen erfüllen Waldränder vielfältige Aufgaben zum Schutz des nachgelagerten Waldes vor Sturm, Erosion, Sonne, Schädlingen und Immissionen und bilden somit eine sicherere Grundlage zur Bewirtschaftung des Waldes in Zeiten des Klimawandels. Des Weiteren sind Waldränder aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvoll, da sie oft eine biotopreiche Übergangszone zwischen Wald und Feld schaffen. Diese Übergangszonen bieten einen strukturreichen Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten und weisen eine hohe Artenvielfalt auf. Waldränder kommen in zwei Formen vor. Als Waldaußenränder stellen sie den Übergang zwischen Wald zu anderen Nutzungsarten wie Feld oder Wiese dar. Waldinnenränder befinden sich vor allem entlang von Verkehrsstraßen und Waldwegen oder an Waldwiesen und Gewässern.

Aufbau und Pflege von Waldaußenrändern
Der ideale Waldaußenrand sollte auf der Sonnen- und Windseite circa 20 bis 30 Meter (m)tief gestaltet werden und setzt sich aus mehreren stufig ansteigenden Zonen zusammen. Der vorgelagerten Krautzone (circa fünf Meter) folgt die circa zehn Meter breite Strauchzone, welche aus standortheimischen Sträuchern und Bäumen zweiter Ordnung bestehen soll. Die Verbindung zwischen der Strauchzone und dem Waldbestand schafft die circa 15 m breite Übergangszone, welche aus Bäumen erster Ordnung bestehen soll. Waldränder können sich nicht selber überlassen werden und benötigen zum Erhalt regulierende Pflegeeingriffe. Hierbei sind besonders Straucharten gegenüber verjüngenden Baumarten aus der Übergangszone zu fördern. Die Pflege soll bei idealen Waldrändern zu einer dauerwaldartigen Struktur führen.

Aufbau und Pflege von Waldinnenrändern
Waldinnenränder weisen einen nicht so tiefen Aufbau wie der Waldaußenrand auf. Zu Waldwegen sollte der Waldbestand einen Abstand von fünf Metern aufweisen, damit der Weg besser abtrocknen kann und die Randbäume einen tieferen Trauf bilden können. Zur Förderung der Struktur ist in den ersten 15 bis 20 m eine starke Durchforstung zweckmäßig. Ein Waldinnenrand zu Gewässern sollte sich durch einen stufigen Aufbau von lichtdurchlässigen und locker stehenden Baumarten wie Erle, Pappel, Weide und Esche auszeichnen.

Förderungsmöglichkeiten
Da wir in der Realität zumeist einen nicht stufigen, sondern abrupten Übergang von Wald zu Acker haben, wird die Neuanlage und Pflege von strukturreichen Waldrändern finanziell durch Fördergelder unterstützt. Für weitere Informationen zu Förderungsmöglichkeiten wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Forstbetriebsbezirk. Zudem ist es auch möglich, über die Anlage von Waldrändern Ökopunkte zu generieren.

Autor: Maximilian Martens


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