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Förderung für
den Waldbesitz

 

30.06.2031

natWald100 – Bundesweites Forschungsprojekt:

Untersuchungen im Naturwaldreservat Wartenhorster Sundern startet

Der Klimawandel macht auch vor den Wäldern im Münsterland nicht halt. Deshalb gibt es auch hier im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojektes natWald100 Untersuchungen zu den Auswirkungen einer Stilllegung von Waldflächen auf die Kohlenstoffspeicherung und Biodiversität. Federführend koordinieren die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft die Untersuchungen.

 

 

Das Naturwaldreservat Wartenhorster Sundern im Staatswald bei Everswinkel im Kreis Warendorf wurde bereits 1978 mit einer Fläche von 9,8 Hektar ausgewiesen und ab diesem Zeitpunkt sich selbst überlassen. Der Stieleichen-Hainbuchen-Bestand ist heute 140-jährig und stellt ein uriges Waldbild mit knorrigen Eichen und Hainbuchen dar.

Sämtliches Holz verbleibt im Bestand, Durchforstungen sind tabu, sodass sich im Laufe der letzten Jahrzehnte erhebliche Mengen an liegendem und stehendem Totholz angesammelt haben. Der Wald wirkt sehr dicht und bemoostes Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsgraden fällt gleich ins Auge.

Die Zersetzung des Totholzes in Eichenbeständen dauert Jahrzehnte. Erstbesiedler wie Käfer und Holzwespen bereiten das Holz für weitere Holzbesiedler, die sogenannten Xylobionten, vor. Die im Holz vorhandenen Nährstoffe werden mineralisiert und dienen erneut dem Pflanzenwachstum. Der entstandene Humus ist entscheidend für die neue Waldgeneration und dient der Naturverjüngung als optimales Keimbett. Aber zu welchen Störungen führt nun der Klimawandel?

Um Aussagen über die Entwicklung bezüglich der Biodiversität zu treffen, ist das Monitoring der Vegetation und der Lebewesen ein Grundbaustein. Anfang Mai wurden neben der Vegetationsaufnahme und der Bodenprobenentnahme unterschiedliche Fallen zum Fangen von Gliederfüßern (Arthropoden) aufgestellt. Mithilfe einer Malaisefalle, zweier Bodenfallen und einer Flugfensterfalle sollen unter anderem Käfer, Schmetterlinge, Tausendfüßer, Spinnen und Milben gefangen werden.

Alle 14 Tage werden die Fallen entleert und mit neuer Lockflüssigkeit befüllt. Ab Juli erfolgt die Auswertung der Fänge und wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.

 

Autorin:  Diethild Nordhues-Heese, Wald und Holz NRW 


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