Fachkolloquium: Zukunft der Buche in Nordrhein-Westfalen
16. und 17. August 2022
Das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft (ZWH) im Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen veranstaltet am 16. und 17. August 2022 ein Fachkolloquium im Waldinformationszentrum Hammerhof zum Thema. „Zukunft der Buche in Nordrhein-Westfalen“ – ein Beitrag zur Erweiterung des Kenntnisstandes zur Bewirtschaftung der Buche im Zeichen des Klimawandels.

In den vergangenen Jahren haben die Schadsymptome an unseren Buchenbeständen wie z. B. frühzeitiger Laubverlust, Kurztriebhäufung, Spießkronenbildung, stetig zugenommen. Deutlich wurde, dass die zunehmende Häufigkeit von Witterungsextremen (Dürre, Frostereignisse) zu einer erheblichen Vitalitätsschwächung geführt haben – und dies nicht nur auf den durch Sommertrockenheit bestimmten Grenzstandorten. Damit ändern sich auch die Konkurrenzverhältnisse in der Baumschicht der Buchenwälder, die Konkurrenz zwischen den einzelnen Schichten dieser Wälder und die Möglichkeiten der Waldverjüngung, unter dem Schirm der Altbuchen zu überdauern. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen und wahrscheinlich verstärken.
Ist die Sorge um die Zukunft der Buche berechtigt?
Die Tagung möchte mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis die Frage diskutieren, wie unsere Buchenwälder auf die veränderten Bedingungen im Klimawandel eingestellt werden können. Tatsächlich ist nicht sichergestellt, dass die Buche dort wo sie jetzt standortgerecht ist auch in Zukunft noch standortgerecht sein wird. Es sind zukunftsweisende Behandlungskonzepte notwendig. Diese setzen u. a. auf die Buchen-Naturverjüngung. Bildet sie doch ein beträchtliches Konkurrenz- und Auslese- aber damit auch Anpassungspotential an sich ändernde Lebensbedingungen.
Thomas Kämmerling Andreas Wiebe
Leiter Wald und Holz NRW Leiter Wald und Holz NRW
1. Tag
Dr. Bertram Leder
Wald und Holz NRW, Leiter Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Begrüßung
Prof. Dr. Peter Spathelf
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Vulnerabilität und Anpassungsfähigkeit der Rotbuche im Klimawandel
Dr. Bernward Selter
Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Von der "Mutter des Waldes" und einem "faulen Waldaristrokraten" - Rückblicke auf die wechselvolle Geschichte der Buche
Jakob Fei
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abt. Waldwachstum
Klima-Sensitivität der durch Buchenwaldgesellschaften geprägten potenziellen natürlichen Vegetation (pnV)
Dr. Mathias Niesar
Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Buchenrindennekrose und Buchenkomplexerkrankung mit erheblicher Bruchgefahr als Symptome des Klimawandels – Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Maßnahmen
Exkursion:
- Regionalforstamt Hochstift (Roland Schockemöhle, Leiter Regionalforstamt Hochstift und Marina Jürgens, Revierförsterin Forstbetriebsbezirk Neuenheerse)
- Naturwaldzelle Hellberg – Vitalität der Buchen in Nordrhein-Westfalen – „Vergleich von Naturwaldzellen und Wirtschaftswald“ (Michael Elmer, Klaus Striepen, Wald und Holz NRW)
- Marteloskop Buche (Dr. Carolin Stiehl, Alexander Weller, Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft)
- Das Wiesentgehege Hardehausen (Theresa Albracht, Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Hochstift)
2. Tag
Prof. Dr. Erwin Hussendörfer
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Klimawandel und Anpassungsfähigkeit der Buche aus Sicht der ökologischen Genetik
Dr. Nadine Eickenscheidt
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Buche im Fokus des forstlichen Umweltmonitorings in NRW
Joscha Menge
Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha
Reaktionsmuster und Bewertung der Buche nach temperaturbedingten Extremereignissen in Mittelgebirgslagen [Verbundvorhaben: Buchenkalamitäten im Klimawandel – Ursachen, Folgen, Maßnahmen; Teilvorhaben 2: Analyse der Schadursachen und Folgeerscheinungen – Akronym: Buche-Akut]
Dr. Jürgen Willig
Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz Gießen, Hessen-Forst
Situation der Buche an ihrer Südosteuropäischen Verbreitungsgrenze
Alexander Weller und Dr. Carolin Stiehl
Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Was sagt das Waldbaukonzept NRW zur Behandlung der Buche?
Susanne Hoffmann
Landesverband Lippe
Die Rotbuche als wichtiges wirtschaftliches Rückgrat eines großen Forstbetriebes am Beispiel der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe
Thilo Wagner
Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Sichere und innovative Holzernte im Laubholz
Annabel Richardt und Doris Tegelkam
Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG
Pollmeier BauBuche - ein Hochleistungswerkstoff aus heimischen Wäldern
Pollmeier BauBuche - ein Hochleistungswerkstoff aus heimischen Wäldern
Martin Schwarz
Wald und Holz NRW, Zentrum für Wald und Holzwirtschaft
Ressourcenverfügbarkeit, ökologische und klimapolitische Bedeutung von Holz als Bau- und Rohstoff
Verwendungsmöglichkeiten & Potenzial der Buche im Bereich holzbasierte Bioökonomie und Smart Materials