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Förderung für
den Waldbesitz

Klimastress stellt Forstwirtschaft

vor enorme Herausforderung - Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW zu Gast in Lügde

11.11.21Pressemitteilung

Auf der diesjährigen Bereisung des Forstamtes Ostwestfalen-Lippe mit Landesbetriebsleiter Andreas Wiebe ging es vor allem um die Lage des Waldes im Klimastress. Wiebe machte sich insbesondere ein Bild über die Situation in den einzelnen Forstbetriebsbezirken.

Er bedankte sich herzlich bei den Forstleuten für ihr unermüdliches Engagement während der letzten vier Jahre, in denen die Kalamitätssituation in bisher nie dagewesenem Ausmaß mit zeitgleichen organisatorischen Veränderungen Viele an die Belastungsgrenze gebracht hat.

Es gilt eine „Herkulesaufgabe“, wie Wiebe es nannte, zu bewältigen angesichts der bereits eingetretenen immensen Schäden in Nordrhein-Westfalens Wäldern und vor dem Hintergrund der noch zu erwartenden Klimaveränderungen. So müssen in NRW ca. 120.000 Hektar Kahlfläche wieder bewaldet, weitere 270.000 ha derzeit noch bestockter Waldbestände zeitnah zu klimastabilen, artenreichen Mischwäldern weiterentwickelt werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Auswahl möglichst anpassungsfähiger Baumarten, der Schaffung von Biodiversität sowie der Risikostreuung.

Wiebe wies zudem auf die herausragende Bedeutung der heimischen Forstwirtschaft hin, insbesondere im Hinblick auf die enormen Herausforderungen bei der Transformation in eine CO2 -neutrale Wirtschaft. Die Forstwirtschaft sei verantwortlich für die Bereitstellung des nachhaltig produzierten CO2-Speichers Holz, der auch in Zukunft als wichtiger Rohstoff, beispielsweise als Bauholz zur Verfügung stehen müsse.

Während einer nachfolgenden Exkursion stellte Förster Dietmar Blum, der seit fast 30 Jahren den Forstbetriebsbezirk Lügde leitet, einzelne Aufforstungskonzepte für gelungene Beispiele zur Begründung klimastabiler Mischwälder im Lügder Stadtwald vor.

Der Revierleiter informierte, dass allein im Forstbetriebsbezirk Lügde durch die Kalamität bisher 100.000 Kubikmeter Schadholz zur Vermarkung angefallen waren. Von den so entstandenen rund 300 ha Kahlflächen sind etwa 200 ha wieder aufgeforstet. Dabei wurden weit mehr als eine halbe Million Pflanzen benötigt.

Auf dem anschließenden Waldrundgang wurden erfolgreiche Konzepte für die Wiederbewaldung der zahlreichen Kahlflächen, entstanden aus den Sturmschäden und der nachfolgenden Borkenkäfermassenvermehrung, gezeigt. Ein Beispiel war die Pflanzung von Buchen-Mischwäldern mit Eiche und Nadelholzbeimischungen aus Douglasie und Lärche. Gitternetzhüllen schützen die jungen Bäumchen dabei in den ersten Jahren vor dem schädigenden Einfluss von Wildtieren. Als eine spezielle Lösung präsentierte Blum zudem ein Aufforstungsbeispiel für die trockenen Muschelkalkstandorte rund um das Lügder Emmertal mit Pflanzung der seltenen Elsbeeren als Voranbau unter Schwarzkiefer.

 

 

 

Wald und Holz NRW
Annette Uhr
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