Ein Walderlebnistag für ein Viertel eines Grundschuljahrgangs
Aktion Waldjugendspiele 2016
Auf der Abschlussveranstaltung der „Aktion Waldjugendspiele 2016“ am 28. März 2017 im Besucherzentrum des Landtags betonte Landtagsvizepräsident Eckhard Uhlenberg, dass die Teilnehmerzahlen seit Jahren schon konstant um die 40.000 Kinder betragen und allein diese Tatsache dokumentiere eindrucksvoll, wie gut das landesweite Umweltbildungsangebot von Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald angenommen wird. Er bedankte sich nachdrücklich bei allen Försterinnen und Förstern sowie ehrenamtlichen Helfern für ihr außerordentliches Engagement, welches diese Ergebnisse erst möglich gemacht habe.
Für Umweltminister Remmel macht die hohe Beteiligung von Schulklassen an den Waldjugendspielen deutlich, dass die Nachfrage nach kombinierten Erlebnis- und lernangeboten in Wäldern ungebrochen ist. „Dies zeigt, dass Wälder bestens geeignete Landschaftsräume sind, um Kindern in gelungener Mischung von Erleben, Erfahren und Lernen den Lebensraum Wald nahe zu bringen“, sagte Minister Remmel. Denn der Wald biete im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung thematische vielfältige Anknüpfungspunkte. Dies zeigt auch das neue Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung des Landesbetriebs Wald und Holz NRW mit seinen Waldmodulen."
Auch für die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse MdL sind Waldjugendspiele ein überaus geeignetes Instrument, um spielerisch Wissen und Erfahrungen zu vermitteln und damit ein positives Naturverständnis in unserer Jugend zu wecken: „Man liebt nur, was man kennt. Und man schützt nur, was man liebt. Von daher ist das Naturerlebnis die Grundlage für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur und auch für einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen“.
Heinrich Barkmeyer, stellvertretender Leiter von Wald und Holz NRW, verwies auf die vielfältigen Umweltbildungsangebote von Wald und Holz NRW: „Mit 5 Jugendwaldheimen, 8 Infozentren und waldpädagogischen Einrichtungen, den barrierefreien Angeboten im Nationalpark Eifel sowie dem Ranger-Programm im Sauerland ist Wald und Holz NRW gerade im ländlichen Raum der bedeutenste Umweltbildungsakteur in Nordrhein-Westfalen“.
Hauptakteure des Tages waren drei Schulklassen aus Duisburg, Arnsberg-Hüsten und Euskirchen. Diese wurden zuvor stellvertretend für die fast 1.600 Klassen aus ganz Nordrhein-Westfalen, die an den Waldjugendspielen teilgenommen hatten, ausgelost. Als zusätzliches Bonbon dürfen sich die Kinder noch auf einen eintägigen Ausflug in Einrichtungen des Landesbetriebes Wald und Holz freuen: Mit dem Ranger in den Nationalpark Eifel, zum Erlebnistag in das Waldinformationszentrum Hammerhof (Kreis Höxter) oder in das Waldpädagogische Zentrum nach Wuppertal-Burgholz.

Waldjugendspiele gibt es in NRW bereits seit 1977. Sie finden jährlich zumeist im September/Oktober statt und werden vorzugsweise mit den 3. Und 4. Klassen im Grundschulbereich durchgeführt. Auf einem etwa 2 km langen Parcours mit 10 bis 15 Stationen sollen die Kinder mit Geschick, Beobachtungsgabe und detektivischem Spürsinn bestimmte Aufgaben lösen, die sich im Zusammenhang mit dem Ökosystem Wald stellen. Im Mittelpunkt stehen dabei das Naturerlebnis und das spielerische Erarbeiten von Einblicken in natürliche Zusammenhänge des Ökosystems Wald.
Die erschreckenden Ergebnisse der im Jahr 1998 von der Universität Marburg im Auftrag der SDW durchgeführten Studie „Lila Kuh“ über das Ausmaß der Naturentfremdung unserer Jugend haben SDW und Landesbetrieb Wald und Holz NRW veranlasst, im Frühjahr 1999 eine gemeinsame Initiative zur Förderung von Waldjugendspielen zu starten. Mit der „Aktion Waldjugendspiele“ konnten die Teilnehmerzahlen innerhalb weniger Jahre mehr als vervierfacht werden.
Die Entwicklung der Teilnehmerzahlen im Überblick
1998 = 9.690 Kinder aus 420 Klassen
1999 = 13.529 Kinder aus 519 Klassen
2000 = 16.705 Kinder aus 716 Klassen
2001 = 22.661 Kinder aus 971 Klassen
2002 = 31.185 Kinder aus 1.323 Klassen
2003 = 31.593 Kinder aus 1.361 Klassen
2004 = 32.666 Kinder aus 1.399 Klassen
2005 = 35.865 Kinder aus 1.533 Klassen
2006 = 39.190 Kinder aus 1.675 Klassen
2007 = 32.707 Kinder aus 1.409 Klassen
2008 = 34.053 Kinder aus 1.484 Klassen
2009 = 39.246 Kinder aus 1714 Klassen
2010 = 44.174 Kinder aus 1.967 Klassen
2011 = 40.978 Kinder aus 1.772 Klassen
2012 = 41.352 Kinder aus 1.778 Klassen
2013 = 40.494 Kinder aus 1.786 Klassen
2014 = 39.033 Kinder aus 1.693 Klassen
2015 = 36.543 Kinder aus 1.593 Klassen
2016 = 36.787 Kinder aus 1.609 Klassen
Weitere Informationen
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Nordrhein-Westfalen
Ripshorster Str. 306
46117 Oberhausen
Tel.: 0208/883188-1
Fax: 0208/883188-3
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